Katrin

Meine Motivation die Ausbildung zur Heilpraktikerin zu machen bzw. mich mit Chinesischer Medizin zu beschäftigen, ist unter anderem von meiner eigenen Krankengeschichte geprägt. Als junge Erwachsene bin ich an einer chronischen Darmentzündung erkrankt. Bis zur Diagnosestellung war es ein langer Weg, bei dem ich mich oft hilflos und allein gelassen gefühlt habe und den Ärzt_innen und meiner Krankheit ausgesetzt. Ich habe in dieser Zeit verschiedene Medikamente verschrieben bekommen mit zum Teil starken Nebenwirkungen. Von meinen behandelnden Ärzt_innen habe ich mir währendessen mehr Aufklärung über die Zusammenhänge in meinem Körper und über die Krankheit gewünscht.

Außerdem habe ich verschiedene „alternativ-medizinische“ Verfahren ausprobiert, bei denen ich angefangen habe Zusammenhänge zu verstehen. Das hat mir Lust gemacht und mich darin bestärkt, mich eingehender mit meinem Körper zu beschäftigen und die Ausbildung zur Heilpraktikerin anzufangen.

Dort habe ich dann für mich die Chinesische Medizin entdeckt. Sie gibt mir bis heute ein in sich schlüssiges System, das mir Vorgänge in Körper/Psyche sichtbar und verständlich macht. Während der Ausbildung habe ich dabei verstanden, wie meine wiederkehrenden Muster z.B. um das Thema Abgrenzung mit meiner Darmentzündung zusammenhängen. Die Chinesische Medizin macht keine Unterscheidung zwischen Körper und Psyche. Blockaden/Erkrankungen auf der einen Ebene können sich auf der Anderen zeigen bzw. Ausdruck dessen sein. Mein Körper und meine Psyche sind dabei nicht losgelöst von der Umwelt, die mich umgibt, zu betrachten. Das, was im Außen/um mich herum wirkt, wirkt auch auf mich und meinen Körper/Psyche.

Chinesische Medizin umfasst neben Akupunktur auch Ernährung, Kräutertherapie und Lebensführung, das heißt, sich gemeinsam den Alltag anzuschauen und zu gucken, was verändert werden kann, um ein größeres Wohlbefinden zu erlangen. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Behandlungsmöglichkeiten hat mir geholfen, meine Beschwerden besser zu verstehen und zu lindern.

Auch heute bin ich nicht 100% ig beschwerdefrei, aber ich kann besser verstehen, woher bestimmte Symptome kommen. Ich habe mehr gelernt, meinen Körper wahrzunehmen und Signalen zu vertrauen. Die Auseinandersetzung damit hat mir geholfen, mich nicht mehr so ausgesetzt zu fühlen, sondern wieder handlungsfähiger.

ab Herbst 2021: Weiterbildung: körpergestützte Psychotherapie auf Grundlage der chinesischen Medizin
seit 2020: Teil des Kollektiv PRAXIS-emanziaptorisches Medizinkollektiv“
2014-2020: Weiterbildungen im Bereich Akupunktur
seit 2017: in eigener Praxis tätig
2016: staatliche Prüfung zur Heilpraktikerin
2013-2016: Heilpraktikschule in Selbstverwaltung. Schwerpunkte:
Chinesische Medizin, Phytotherapie