Wir als emanzipatorisches medizinkollektiv befinden uns bis April in einer Evaluierungsphase.
Im Jahr 2018 haben wir damit begonnen, Ideen für das Medizinkollektiv zu entwickeln. Nach einem Prozess mit verschiedenen Menschen wurde klar: Tina, Katrin und Robyn wollen einen Raum schaffen, in dem Behandlungen, unsere Gesellschaftsanalyse und der Einfluss von Diskriminierung auf unseren Körper zusammenfinden.
Im Jahr 2020 fanden wir 2 weitere Personen: Anke und Judith, zusammen haben wir den Raum am Ostkreuz (meta:morfosis) gefunden und für drei Monate renoviert, um dann viele andere einzuladen, unsere Arbeit und unseren Ansatz bezüglich Körpern in dieser Welt zu teilen. Judith verließ uns nach zwei Jahren.
Nach dreieinhalb Jahren, in denen wir bei meta:morfosis viel Verantwortung und viele Prozesse getragen haben, gehen wir in eine dreimonatige Evaluierungsphase.
Leider ist schon jetzt klar, dass Anke und Katrin nach dieser Zeit ihre Arbeit als Behandlerinnen im den Räumen nicht mehr fortsetzen werden. Wir danken ihnen von ganzem Herzen, dass sie in den letzten Jahren ihre Energie, ihre Ideen und ihren Mühen mit uns geteilt haben.
Wir freuen uns darauf, euch den Räumen oder bei anderen Veranstaltungen zu treffen.
Lasst uns uns umeinander kümmern, damit wir gemeinsam stärker werden, um Veränderungen für eine gerechtere und freiere Welt zu schaffen. Gegen Kolonialismus, Klassismus, Patriarchat und Rassismus.
mit Liebe und Wut
Tina, Anke, Katrin und Robyn
Über uns
Wer sind wir?
Wir sind ein emanzipatorisches Medizinkollektiv und arbeiten mit Akupunktur, Shiatsu und Körperarbeit. Neben der individuellen Behandlung möchten wir Menschen auch darin unterstützen mehr Autonomie und Wissen über ihren Körper und Gesundheit zu erlangen, indem wir Seminare, Infoveranstaltungen zu gesundheitspolitischen Themen und Körperarbeitskurse anbieten.
Unser Arbeitsansatz:
Selbstbestimmung, Selbstermächtigung und ein Aufbrechen der Hierarchien zwischen Behandler*innen und den Menschen, die zu uns zur Therapie kommen, sind für uns ein zentraler Punkt unserer Arbeit. Wir haben oft die Erfahrung gemacht, dass im bestehenden Gesundheitssystem eine Entfremdung zum eigenen Körper, ein Ohnmachtsgefühl und ein Gefühl der auferlegten Passivität entstehen. Dies geschieht unter anderem durch zu wenig Aufklärung, Zeitmangel, strukturelle Diskriminierung und weil Patient_innen nicht ernst genommen oder gehört werden.
Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken sehen wir darin, Transparenz über die Behandlung herzustellen und gemeinsam das Verständnis bereits gestellter Diagnosen zu erweitern. Außerdem finden wir es daher wichtig in unseren Therapien auf die individuellen Bedürfnisse der behandelten Personen einzugehen und ihre Kenntnisse über ihre eigene Körper anzuerkennen und miteinzubeziehen.
Mit unserer Arbeit möchten wir Menschen die Möglichkeit eröffnen, ihren Körper und ihre Emotionen auf neue Arten und Weisen wahrzunehmen. Wir versuchen ihnen Werkzeuge zur Selbsthilfe zur Verfügung zu stellen und sie, soweit es uns möglich ist, auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen. Dabei ist uns wichtig, dass sich Menschen bei uns aufgefangen fühlen und während der Therapie auch Verantwortung an die Behandler_in abgeben können.
Was bedeutet Krankheit und Gesundheit, wer definiert das und warum?
Wir wollen kritisch mit dem vorherrschenden Verständnis von Krankheit und Gesundheit umgehen. Gesund bedeutet noch immer meist funktionsfähig, effektiv bzw. wiederherstellbar zu sein. Es wird dem Unvermögen der einzelnen Person zugeschrieben, nicht glücklich, gesellschaftsfähig, wirtschaftsfähig, überlebensfähig oder handlungsfähig zu sein, sondern (medizinischer) Hilfe zu bedürfen.
In der westlichen Medizin und medizinischen Versorgung gibt es eine normative Fokussierung auf das Ideal des cis-männlichen, weißen Körpers, eine Abweichung davon stellt oft schon eine Benachteiligung oder eine Pathologisierung dar. Die Medizin und ihre Geschichte ist voll von Rassismus, kolonialer Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt. Sie ist voll von Geschlechternormen, Ableism und weißen Männern, die definieren was Wahnsinn ist und was nicht.
Daher (und aus noch vielen anderen Gründen) kann unserer Meinung nach keine Auseinandersetzung mit Medizin, Körper und Gesundheit stattfinden ohne den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Verhältnissen, struktureller Diskriminierung, staatlicher Gewalt und deren Einfluss auf körperliche und geistige Gesundheit miteinzubeziehen. Dies anzuerkennen, zu reflektieren und im Umgang miteinander und mit den Menschen die zu uns zur Therapie kommen miteinzubeziehen und dafür auch Raum zu schaffen ist daher für uns unumgänglich.
Zugänglichkeit:
Gesundheitliche Versorgung, „alternativ-medizinische“ Behandlungen und therapeutische Arbeit stellen nach wie vor ein Luxusgut dar. Auch hier werden viele Menschen diskriminiert und ausgeschlossen, sei es aus finanziellen Gründen, weil sie nicht die “richtigen” Papiere besitzen, keinen Zugang zu den benötigten Informationen bekommen, aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sind sich durch alle Hürden der Bürokratie zu navigieren und vieles mehr. Wir wollen versuchen, dem so weit es uns möglich ist entgegenzuwirken und unsere Behandlungen für so viele Menschen wie möglich zugänglich machen. Daher haben wir uns einige Konzepte überlegt, die wir zukünftig ausführlicher erklären werden. In Bezug auf finanzielle Hürden haben wir unser Konzept auf der Seite Preise erläutert.
Therapieformen/Körperarbeit:
Akupunktur
Chinesische Medizin
Community acupuncture
Massage
Shiatsu
Yoga